Die Erweiterung des Nationalpark Schwarzwald

Unser offener Brief vom 16.04.2024 zum SWR-Interview des stellvertr. CDU-Fraktionsvorsitzenden Raimund Haser 

In unserem Engagement für die Erweiterung des Nationalpark Schwarzwald nehmen wir wieder Bezug auf den aktuellen politischen Umsetzungsprozess zur Erweiterung.

Der Vorstand des Freundeskreises Nationalpark Schwarzwald e.V. hat am 16. April 2024 einen offenen Brief an den stellvertretenden  CDU-Fraktionsvorsitzenden Raimund Haser gerichtet.

Den vollständigen Brief können Sie hier lesen.

CDU-Landtagsfraktion stellt Erweiterung des Nationalparks Schwarzwald infrage

Weitere Informationen vom 11.04.2024 sind unter SWR AKTUELL zu finden.

 

„Memorandum of Understanding“ zur Erweiterung des Nationalparks Schwarzwald

In einer gemeinsamen Erklärung haben das Land Baden-Württemberg und die Waldgenossenschaft Murgschifferschaft ihre Absicht erklärt, die im grün-schwarzen Koalitionsvertrag vereinbarte Erweiterung des Nationalpark Schwarzwald zu ermöglichen.

In dem „Memorandum of Understanding“ verständigen sich beide Parteien auf das weitere Vorgehen bei den Verhandlungen. Die Murgschifferschaft erklärt sich zu einem wertgleichen Tausch gegen Gebiete des Staatswalds bereit. Das Land bietet der Murgschifferschaft zudem die Möglichkeit, ihre Anteile an der Genossenschaft zurückzukaufen.

Weitere Informationen vom 09.04.2024 sind unter SWR AKTUELL und dem STAATSANZEIGER Baden-Württemberg zu finden.

Unsere Stellungnahme auf das Antwortschreiben des stellvertretenden Ministerpräsidenten Thomas Strobl vom 23. Februar 2024 auf unseren offenen Brief

Auf unseren offenen Brief vom 22.01.2024, gerichtet an den Fraktionsvorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion Manuel Hagel und den stellvertretenden Ministerpräsidenten Thomas Strobl, haben wir mit Schreiben vom 23.02.2024 die Antwort des stellvertretenden Ministerpräsidenten Thomas Strobl erhalten.

Die Würdigung des jetzt 10 Jahre bestehenden Nationalparks könnte nicht positiver ausfallen. Wir zitieren:

„Der Nationalpark Schwarzwald ist ein starkes Stück Baden-Württemberg und hat mit seiner einzigartigen Natur überregionale Strahlkraft, deutlich über Deutschland hinaus.“

Wir sagen Danke für die verlässliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit innerhalb der Landesregierung sowie die klare Haltung und Positionierung für die Bedeutung des einzigartigen Schutzgebietes in Baden-Württemberg. Wir können nun davon ausgehen, dass das gemeinsame Ziel der Koalition zur Erweiterung des Nationalpark Schwarzwald wie vereinbart bis zum Ende dieser Legislaturperiode gesetzlich umgesetzt ist. Vielen Dank für das verantwortungsvolle Engagement und Handeln in der Naturschutzpolitik!

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Unsere vollständige Stellungnahme als PDF finden Sie hier.

Unsere Stellungnahme auf das Antwortschreiben des stellvertr. CDU-Fraktionsvorsitzenden Raimund Haser vom 7. Februar 2024 auf unseren offenen Brief

Auf unseren offenen Brief vom 22.01.2024, gerichtet an den Fraktionsvorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion Manuel Hagel und den stellvertretenden Ministerpräsidenten Thomas Strobl, haben wir mit Schreiben vom 07.02.2024 Antwort erhalten.

Wir danken Herrn Raimund Haser für sein Schreiben als stellvertretener Fraktionsvorsitzender der CDU in Baden-Württemberg und als Vorsitzender des Arbeitskreises für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft.

Als wichtiges Zeichen sehen wir die Verlässlichkeit der CDU-Landtagsfraktion, an den im Koalitionsvertrag getroffenen Vereinbarungen zur räumlichen Erweiterung des Nationalpark Schwarzwald festzuhalten. Das CDU-geführte Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz unterstützt dabei in der Landesregierung die Umsetzung des räumlichen Erweiterungsprozesses.

Herr Minister Peter Hauk hat sich in einer der jüngsten Landespressekonferenzen positiv zur räumlichen Erweiterung des Nationalpark Schwarzwald geäußert. Er betont darin, dass die Erweiterung zwischen den Regierungsparteien nicht strittig sei und noch in dieser Legislaturperiode umgesetzt werden soll. Dies sehen wir als zuversichtliches Signal.

Das Antwortschreiben wurde verständlicherweise im Namen der CDU-Fraktion und nicht von der Landesregierung verfasst. Wir haben unseren offenen Brief bewusst auch an Herrn Thomas Strobl als stellvertretenden Ministerpräsidenten gerichtet. Hier warten wir noch auf eine Antwort für die CDU in der Landesregierung.

Was uns fehlt, ist das Bekenntnis zur naturschutzfachlich einzig sinnvollen Erweiterung, den auch in Öffentlichkeit und Presse hinlänglich bekannten breiten Flächenschluss der beiden Nationalparkteile. Folgende Frage ist für uns offengeblieben:

Setzt sich die CDU-Fraktion im Rahmen ihrer Möglichkeiten für einen breiten Flächenschluss ein, der die bisherigen Nationalparkteile großflächig verbindet und erweitert, jedoch nicht an anderer Stelle verkleinert?

Wir möchten an dieser Stelle auch unsere Wertschätzung für die benannten Erfolge der CDU im Naturschutz ausdrücken. Besonders freut uns der politische Konsens für die Bedeutung und die besondere Aufgabe des Naturschutzes im Nationalpark Schwarzwald. Wir sehen die Unterstützung des räumlichen Erweiterungsprozesses als ein deutliches Zeichen für die weitere konstruktive und positive Begleitung durch die CDU.

Unsere Stellungnahme als PDF finden Sie hier.

Unser offener Brief an den CDU-Fraktionsvorsitzenden Manuel Hagel und den stellvertretenden Ministerpräsidenten Thomas Strobl vom 22. Januar 2024

Der Vorstand des Freundeskreises Nationalpark Schwarzwald e.V. hat am 22. Januar 2024 einen offenen Brief an den CDU Fraktionsvorsitzenden Manuel Hagel und den stellvertretenden Ministerpräsidenten Thomas Strobl gerichtet.

Wir haben diesen Schritt gewählt, da wir aktuell keinen Fortschritt in der politischen Umsetzung zur Flächenerweiterung und dem Zusammenschluss der zwei Teilgebiete des Nationalpark Schwarzwald erkennen können und hierzu eine fristgerechte Anpassung des Nationalparkgesetzes vor Ablauf der Legislaturperiode notwendig ist.

Diese Situation machen wir öffentlich. Jetzt ist die Zeit zu handeln, um die Flächenerweiterung und den naturschutzfachlich sinnvollen und breiten Lückenschluss der getrennten Nationalparkgebiete Realität werden zu lassen.

Den vollständigen Brief können Sie hier lesen.

Die Erweiterung

Entwicklung und Erweiterung des Nationalpark Schwarzwald
Eine chronologische Darstellung:

  • Januar 2014, Gründung des Nationalpark Schwarzwald.
  • Mai 2021, Koalitionsvertrag der Landesregierung Baden-Württemberg: „Wir erweitern und entwickeln den Nationalpark Schwarzwald auf Basis fachlicher Kriterien in einem transparenten Beteiligungsprozess weiter“.
  • Juli 2022, Öffentlicher Beteiligungsprozess für die Menschen in der Region und ganz Baden-Württemberg wird angestoßen. Neben Nationalparkrat und -beirat nimmt ein Bürgerforum seine Arbeit auf.
  • April 2023, Empfehlungen des Bürgerforums: „Der Nationalpark soll den Prozessschutz im Nationalpark ausweiten. Dazu sollen die Kernzonen erweitert und der Zugang zu den Kernzonen durch z.B. weniger Wege eingeschränkt werden. Darüber hinaus soll die Verbindung der zwei Teilgebiete angestrebt werden, um eine großräumige Beruhigung im Nationalpark zu ermöglichen. Dabei sollen Brandschutzvorschriften und die Brandsicherheit der Anrainer berücksichtigt werden.“
  • Mai 2023, Empfehlung von Nationalparkrat und -beirat: „Der Nationalparkrat ist offen für eine Gebietserweiterung in einer kompakten Form und einem sinnvollen Lückenschluss zwischen den bisherigen Gebietsteilen, wenn hierbei die Belange der dort lebenden Bevölkerung hinreichend berücksichtigt werden.“

 

Unsere sechs guten Gründe

1. Naturschutz und entstehende Wildnis brauchen dauerhaft mehr Raum.
Mit der Erweiterung kann großflächige Wildnis wieder neu entstehen. Seltene Wildtiere wie Luchs oder Auerhuhn bekommen mehr notwendigen Lebensraum. In einem größeren Schutzgebiet können verschiedene Tiere, Pflanzen und Pilze ihre Nischen finden.

2. Ein größeres Schutzgebiet bietet mehr Chancen für biologische Vielfalt und Artenschutz.
Zu den möglichen Erweiterungsflächen gehören sehr wertvolle und schützenswerte Wälder, Missen,  Moore, Blockhalden, Kare und Gewässer. Durch die Integration weiterer Lebensräume erhöht sich das  Spektrum der dauerhaft geschützten Arten.

3. Ungestörte Entwicklung in der Natur braucht großflächige und vernetzte Rückzugsgebiete.
Auf einer zusammengeschlossenen Fläche steigt die Widerstandskraft des Schutzgebietes gegenüber  äußeren Einflüssen. Der Nationalpark kann damit seiner Funktion als Rückzugsort für seltene  waldbewohnende Arten besser gerecht werden.

4. Glaubwürdiger Schutz von Biodiversität und Klimaschutz ist global und beginnt regional.
Wenn wir eine Chance haben wollen, Lösungen für globale Probleme wie Lebensraumverlust,  Artensterben und Klimawandel zu entwickeln, müssen wir der Natur und ihrem Schutz dauerhaft mehr Platz einräumen. Die Verantwortung liegt hier mit dem Nationalpark in unserer Region.

5. Naturschutz im Nationalpark ist Bewahrung des Naturerbes für die nachfolgenden Generationen.
Insbesondere die junge Generation soll im Nationalpark erleben können, was es bedeutet, Natur wieder  sich selbst zu überlassen und dabei wichtige Erfahrungen mit wilder werdender Natur machen können. Mit der Weiterentwicklung können die Erlebnis- und Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche ausgebaut  werden, zum Beispiel können auch den Junior Rangern und Young Explorers mehr Naturerlebnisse geboten werden.

6. Menschen lernen und erfahren durch diese unberührte Natur, suchen sie und brauchen sie.
Der Nationalpark erfüllt unsere Sehnsucht nach unberührter Natur, nach Ruhe und Erholung. Durch den  Zusammenschluss der beiden Teilgebiete entstehen mehr Rückzugsorte für die Natur, aber auch mehr  Raum für intensive und Wildnis nahe Naturerfahrungen.

Flächenvergleich

Aktuelle, zweigeteilte Fläche des Nationalpark Schwarzwald in Baden-Württemberg

NLP-BW

10 Jahre Nationalpark Schwarzwald

Liebe Freundinnen und Freunde des Nationalpark Schwarzwald,

flächenmäßig mit einer internationalen Mindestgröße von 10.000 Hektar gegründet und in ein Nordgebiet und Südgebiet getrennt, besteht nun unter anderem die Chance, beide Teile des Nationalparks miteinander zu verbinden.

In der letzten Dekade hat sich vieles im Umfeld des Nationalpark Schwarzwald getan und verändert.

Die Aufgeschlossenheit und positive Zuwendung der Bürgerinnen und Bürger gegenüber dem Nationalpark sind spürbar. Das Interesse am Naturschutz im Nationalpark, das Erkennen der Bedeutung und eine Änderung der Wahrnehmung. Einzigartige Natur, Waldwildnis, Grinden sind Rückzugsorte und Sehnsuchtsorte in einer von Menschen gestalteten Welt.

Aber es geht ja in erster Linie nicht um uns, sondern die Natur, die hier mit ihren eigenen Prozessen unter Schutz gestellt wurde und diese Prozesse sind kraftvoll, überraschend, immer noch geheimnisvoll und lassen uns in allen ihren Entwicklungen staunen. Dies ist gerade auch in der Besucherausstellung des Nationalparks spürbar.

Alles hängt mit allem zusammen. Klimaschutz, Artenschutz und biologische Vielfalt sind global und regional und erfordern Netzwerke. Globale Ziele werden zu europäischen Zielvorgaben, zu örtlichen Zielvorgaben für Naturschutz, Flächenschutz und neue Wildnis. Die Verantwortung für Klimaschutz, Artenschutz und biologische Vielfalt liegt hier mit dem Nationalpark in der Region – das ist unser Potential.

Der Freundeskreis unterstützt den weiteren Prozess zur Weiterentwicklung und räumlichen Erweiterung des Nationalparks. Die Natur braucht weitere und vor allem zusammenhängende Gebiete, die uns respektvoll sagen lassen: Hier bleiben wir Beobachter, hier lassen wir Natur Natur sein. Wir lernen durch den Nationalpark Schwarzwald, wieviel uns dadurch geschenkt wird.

Nationalpark Schwarzwald Blogbeitrag vom 23.12.2021 Erweiterung dient Mensch und Natur

Nationalpark Schwarzwald Beteiligungsprozess – WEITERENTWICKLUNG DES NATIONALPARKS SCHWARZWALD

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